Neusiedler See im Sommer 2011 – ein poetischer Rückblick

Vom 7. bis 17. August 2011 waren wir im Grenzgebiet zwischen Österreich und Ungarn unterwegs. In der Umgebung des Neusiedler Sees gibt es viel zu entdecken. Der Nationalpark ist weltbekannt für seine Vogelwelt und die für Europa einmaligen Salzlaken. Jede für sich ist Lebensraum einer sensiblen und speziellen Flora, wie man sie ansonsten höchstens von den Salzwiesen der Küstenregionen kennt. Zehn Tage waren wir mit einem blauen „Atom-Kraft-Nein-Danke“-Bus unterwegs und haben gezeltet oder unter freiem Himmel geschlafen. Neben freiem Exkursieren und Nationalparkführungen wurde uns auch das Vergnügen zu teil den Vogelberingern der ansässigen Station über die Schulter zu schauen und bei einigen Aktivitäten einer Studiengruppe aus Freiburg dabei zu sein.

Wir hatte eine Menge Spaß und hoffen, dass dieser beim Lesen unserer Reimerei ein wenig auf euch überschwappt. 

 

Laien-Lyrik

 

Es reisten neun noch frische Socken

Im blauen Bus nach Österreich.

Der See, an Ungarns Grenze gleich,

mitten im pannonischen Becken.

Was gibt es dort zu entdecken?

Flaches Wasser, Schilf – das Klima heiß und trocken…

Doch der Naturfreund, der kann frohlocken:

An Pflanz‘ und Tier ist man hier reich.

 

Warum hatten wir Spaß zu jeder noch so späten Stunde?

War ’s die Vielfalt der Naturkunde?

 

„Aus ,Freiburg bis Flensburg‘ kommen wir“,

(das hörten wir uns oft selber sagen,)

viel Gepäck und viel Mensch im Wagen.

Pflanzen haben gelernt das Salz zu lieben,

Ziesel gibt’s, doch wir sahen keine sieben.

Salzige Laken findet man in Europa nur hier,

Vögel noch und nöcher – schlicht oder in bunter Zier,

trotz, dass die Bauern sie verjagen.

 

Warum hatten wir Spaß zu jeder noch so späten Stunde?

War ’s das Reisen im Grunde?

 

Nach angfangs grauen Tagen, schönste Sonne,

Essen – Trinken – Schlafen – Lachen,

Umsonst gibt es die besten Sachen.

Picknick mit Brot, Obst und bestem Ausschnitt,

großes Kochen, so dass keiner Hunger litt.

Kaufen und klaufen! Birnen vom Baum und Zwetschgen aus der Tonne.

Zelten schön und gut, doch unter freiem Himmel: welch Wonne!

Auf Türmen im Morgengrauen gemeinsam erwachen.

 

Warum hatten wir Spaß zu jeder noch so späten Stunde?

War ’s das Essen im Munde?

 

Alte und neue – aus neun wurden bald elf.

Zusammen wird das Gebiet erfahren!

Gemeinsam trotzen wir jedweden Gefahren.

Wo Bücher und Schlüssel versagen,

konnte man Käferprof und Beringer fragen.

Laternen als Falle und große Netze,

enthielten zumeist gar k(l)eine Schätze.

Ferngläser, Kescher und Bücher als Behelf,

Libellen, Schrecken, Falter, Vögel – und was ist das? Helf-

ende Hände kommen in Scharen.

 

Warum hatten wir Spaß zu jeder noch so späten Stunde?

Die Menschen warn ’s, die ganze Runde!

 

 

Stefan und Lilith

Foto: Jonas

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