Die „Naturkundlichen Beiträge des DJN“, kurz NaBei, sind das naturwissenschaftliche Publikationsorgan des DJN, in dem die Mitglieder ihre Beobachtungen veröffentlichen können. Sie erscheinen schon seit 1978.
Ein unüberschaubarer Fundus des Wissens, unterhaltsamer Faszination und praktischer Anleitungen! Deshalb möchten wir hier einmal im Monat einen aus unserer Sicht besonders lesenswerten Artikel vorstellen. Und los gehts:
Dieser Artikel wurde 1993 veröffentlicht und trägt den Titel „Verhaltensbeobachtungen an Prachtlibellen“.
Es gibt noch einen Untertitel: Ethologische Studien über die Südliche Prachtlibelle (Calopteryx xanthostoma Charpentier, 1825) (Zygoptera: Calopterygidae) am Oberlauf der Loire während des DJN/YEE-Sommerlagers bei Serre de la Fare vom 25.7.-9.8.1992
Der Artikel beginnt mit einer sehr poetischen Darstellung, wie das lyrische Ich am Ufer der Loire sitzt und ein Prachtlibellenmännchen betrachtet. Das allein ist natürlich schon ein erhebender Moment, der in all seiner Schönheit ausgekostet wird. Wir lesen von kristallenen Linien, tief schwarzen Silhouetten, leuchtenden Körpern. Die Schilderung der Farben hat es in sich, da ist die Rede von „smaragdgrün metallisch“, „golden überhaucht“ und „tiefem schönen Blau“. Spätestens jetzt ist uns klar, dass hier eine der schönsten Kreaturen der bekannten Welt beschrieben wird, wir fühlen uns hineingesaugt in diesen Moment der stillen Exstase, dürfen daran teilhaben und genießen das Naturschauspiel, das uns geschildert wird. Der Tanz der Libellen über dem Fluss scheint uns aus der Seele zu sprechen, wir beginnen uns nach diesem Ort der Ruhe und Schönheit zu sehnen, der vor unserem inneren Auge auftaucht und einen Gegenpol zur hektischen Smartphonewelt der Gegenwart bildet. Doch das lyrische Ich ist offensichtlich beim DJN, und hat die Naturbeobachtung bis zur Perfektion verfeinert. So mischen sich immer wieder Überlegungen zur Lebensweise der Prachtlibellen in die naturtrunkene Meditation, das lyrische Ich tritt in einen stillen Dialog mit der Libelle, um ihre Geheimnisse zu entschlüsseln.
Dieses erste Kapitel des ganze 36 Seiten langen Artikels endet mit einer Zeichnung:
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