Es ist nun schon eine Weile her, dass unser Seminar mit dem schönen Titel „Biodiversität und Landwirtschaft – Komplexe Zusammenhänge erfahrbar machen“ stattgefunden hat. Trotzdem möchten wir euch einen Einblick in unser Seminar vom 17.-22. Juni 2021 nicht vorenthalten.
Biodiversität ist eine wichtige Grundlage für die Landwirtschaft, z.B. durch die Bestäubungsleistung. Gleichzeitig ist die biologische Vielfalt, wie wir sie heute in Mitteleuropa kennen, überhaupt erst durch kleinteilige, vielfältige landwirtschaftliche Nutzung entstanden. Doch die Änderung der Landwirtschaft führte durch Überdüngung, Nutzung von Pestiziden und immer größeren Feldern mit weniger diversen Strukturen und Zufluchtsorten wie Hecken und Blühstreifen zu einer sinkenden Biodiversität.
Gleichzeitig gehen jedes Jahr Millionen Hektar fruchtbarer Boden verloren – durch Versiegelung, z.B. um Straßen und Städte zu bauen, aber auch durch erosionsfördernde Intensivlandwirtschaft. Das ist ein großes Problem, besonders, weil Boden knapp und wertvoll ist. Reichere Länder wie Deutschland verbrauchen mehr Ackerland, als ihnen rechnerisch zusteht: weltweit hätte jeder Mensch etwa 2000 m² Ackerfläche für Ernährung und Co zur Verfügung – in der EU verbraucht jede*r aber im Schnitt 2.700 m² Anbaufläche. Diese fehlt dann anderen Menschen zur Ernährung – oder es werden auf Kosten der Biodiversität Wälder gerodet, Felder intensiver bewirtschaftet usw.
Ein Video zu unserem Seminar inklusive einiger Erkenntnisse.
Videoaufnahmen und Schnitt: Eike Plhak.
In Europa wird die Landwirtschaft massiv durch die Gemeinsame Agrarpolitik subventioniert. Das meiste Geld bekommen die Landwirt*innen aber nicht dafür, dass sie Biodiversität fördern oder das Klima schützen, sondern einfach für ihre Anbaufläche – je mehr Fläche jemand bewirtschaftet wird, desto mehr Geld gibt es. Schon lange wird nicht nur von Umweltverbänden, sondern z.B. auch dem Europäischen Rechnungshof, gefordert, dass Steuergelder nur noch für gesellschaftliche Leistungen wie z.B. den Schutz von Böden, Wasser und Biodiversität, ausgegeben werden sollen.
Um nicht nur vor riesigen Problemen zu stehen, haben wir vom DJN und dem Projekt EcoNa uns in einem Seminar zum Thema „Biodiversität und Landwirtschaft“ angefangen, mit Lösungen zu beschäftigen, wie Landwirtschaft anders gestaltet werden kann. Um einen Einblick in das Seminar und unsere spannendsten Erkenntnisse zu bekommen, schau dir das Video an!
von Astrid